«Es geht darum, Flagge zu zeigen»

Nachhaltigkeit liegt im Trend

«Es geht darum, Flagge zu zeigen»

21. Dezember 2018 autoenergiecheck.ch – Der AutoEnergieCheck wächst. Im zu Ende gehenden Jahr stiessen 200 Anbieter dazu. Wer heuer diese vom Bund unterstützte Dienstleistung am aktivsten ins Gespräch gebracht hat und wohin der Weg im 2019 führt, verrät Markus Peter.

Herr Peter, welches AGVS-Mitglied machte 2018 die beste Werbung für den AEC?
Markus Peter:
Dies ist mit 1269 AEC die Garage Walker in Altdorf und damit ein Betrieb, der schon in den Vorjahren zu den aktivsten gehörte. Mit der Garage Moderne aus Bulle mit 1042 Checks aus der Amag Nyon mit 1028 AEC komplettieren zwei  Betriebe aus der Romandie das Podest der fleissigsten AEC-Dienstleister.

Nebst der Anzahl der absolvierten Checks ermitteln Sie auch die Anzahl der erfolgten Kundengespräche. Wie entwickelte sich dieser Wert?
Dieser Wert ging leicht zurück, was aber nicht heisst, dass sich unsere Mitglieder weniger dienstleistungsorientiert gezeigt haben oder gar dem wichtigen Kundengespräch verwehrt haben. Wir waren per Ende November bei einer Quote von 78 Prozent, im Vorjahr waren es 89 Prozent. Dieser Rückgang muss aber relativiert werden, da der AEC immer häufiger direkt in den Werkstattprozess beim Radwechsel, Jahresservice oder der Schadenabwicklung integriert wird. Wir empfehlen aber weiterhin, wenn immer möglich ein persönliches Kundengespräch zu führen, denn damit können sich die AEC-Garagisten in einem zentralen Punkt abheben: Mit der Wertschätzung des Kunden, der im Gespräch über Optimierungsmöglichkeiten der Energieeffizienz aufgeklärt und entsprechend betreut wird. So kann der Garagist weiterhin seinem Renommee als Vertrauensperson gerecht werden und als Rundum-Mobilitätspartner Kompetenz ausstrahlen.

Fleissigster AEC-Anbieter im Jahr 2018 ist die Garage Walker GmbH, die Mitte November von Erstfeld nach Schattdorf umgezogen ist. Der Betrieb, der seit April 2015 am Programm teilnimmt, gehörte bereits in den Vorjahren zu den aktivsten AGVS-Garagen und hat nun mit 1269 die Zahl seiner AEC bereits per Ende November mehr als verdoppelt. «Unser Ziel ist, dass jedes Fahrzeug, das in unsere Garage kommt, den AEC macht», sagt Patrick Walker. «Das ist unser Beitrag, den wir zum Umweltschutz und zur Kundenzufriedenheit leisten können.»

Wie kann die AEC-Expertise weiter ins Gespräch eingebracht werden? 
Ob Benzin, Diesel, Gas, Hybrid, Elektro oder Brennstoffzelle: Noch nie war die Palette an Antriebsmöglichkeiten und Fahrzeugmodellen grösser. Das macht es für den Automobilisten nicht einfacher, sich ein Bild über die Vor- und Nachteile der jeweiligen Antriebe zu verschaffen. Für den Garagisten eine tolle Chance: Er kann mit dem Kunden im Gespräch die individuellen Mobilitätsbedürfnisse besprechen und dabei helfen, herauszufinden, welcher Antrieb der richtige ist. Ausserdem sind neue Mobilitätsformen wie Carsharing im Gespräch – nehmen Sie sich ruhig einmal ein paar Minuten, mit Ihren Kunden eine Auslegeordnung zu machen und aufzuzeigen, wie Sie ihnen in diesem Umfeld der Innovationen Hand bieten können. 

Von dieser Expertise profitieren die Mitglieder also auch beim Fahrzeugverkauf. 
Richtig. In der Themenwelt «Fahrzeugtechnologien» können den Kunden diverse Denkanstösse mit auf den Weg gegeben werden: Woher stammt die Energie zur Batterieherstellung für Elektroautos? Wie sieht es bei der Entsorgung solcher Fahrzeugkomponenten aus? Es gilt, von Konstruktion bis Entsorgung umfassend informiert zu sein und nicht nur zu predigen, sparsame Neuwagen zu kaufen, sondern diese Werte auch vorzuleben. Ob dies nun mit einer Solaranlage auf dem eigenen Garagendach geschieht oder ein Hybrid-Ersatzwagen zur Verfügung steht, ist sekundär. Fakt ist: Solche kleinen Massnahmen helfen, Energieeffizienz und Klimaschutz als Werkstatt glaubhaft zu leben und zum Imageträger zu werden.

Die Garage Moderne aus Bulle gehört auch im Jahr 2018 zu den fleissigsten AEC-Anbietern. Inhaber Jean-Yves Lüthi konnte deswegen bereits mehrfach Auszeichnungen entgegennehmen – so auch am «Tag der Schweizer Garagisten 2016» (Bild Peter Fuchs).

Das zu Ende gehende Jahr war vor allem auch durch die Energy Challenge geprägt. Dabei trat der AEC mit der Axa und dem Bundesamt für Energie (BFE) auf. Wie wichtig war diese Tour de Suisse für die Bekanntheit der AGVS-Garagen?
Es ging darum, die Bekanntheit des AEC zu steigern, was mit der Grosspräsenz an den diversen Messen wie der Züspa oder der Muba, aber auch an Events wie dem Open Air Frauenfeld oder dem Moon & Stars und der entsprechenden medialen Begleitung durch den Medienpartner «20 Minuten» gut gelang. Zentral war für uns als Verband aber auch, gegenüber unserem Kooperationspartner, dem Bundesamt für Energie, Flagge zu zeigen. Ob also für uns oder für unsere Mitglieder und AEC-Anbieter: Die Zukunft heisst, Mut zu haben, neue Wege zu gehen, sich marketingtechnisch auszuprobieren und vor allem die Bühne – ob an einem Open Air oder einer Messe im Dorf – zu nutzen. Denn dort findet sich ein Publikum, das grundsätzlich für Umwelt- und Energiethemen offenen ist.


Fast wie Weihnachten: Die Amag Nyon gehört zu den fleissigsten AEC-Anbietern im Jahr 2018: Per Ende November hat der Betrieb, der seit März 2015 am Programm teilnimmt, 1028 AEC durchgeführt – und belegt damit in der Jahreswertung einen Podestplatz.

Mit dem BFE geniesst der AGVS beim Thema nachhaltige Mobilität starke Rückendeckung. Wie möchten Sie die Kooperation in Zukunft zugunsten der AGVS-Mitglieder gestalten?
Der AEC ist eines von diversen Beispielen, weshalb die Partnerschaft zwischen Energie Schweiz und dem AGVS sehr gut läuft. Ob AEC, Energieetikette oder Abgasmessverfahren: Das Bundesamt für Energie schätzt das Engagement und die Zusammenarbeit mit den Schweizer Garagisten, die massgeblich dazu beitragen, die Energiespar- und Klimaziele zu erreichen.

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