Die Chance für die Garagisten

Roadmap Elektromobilität

Die Chance für die Garagisten

23. Mai 2022 agvs-upsa.ch – Die politischen Ziele sehen im Rahmen der Roadmap Elektromobilität 20'000 allgemein zugängliche Ladestationen und 50 Prozent Steckerfahrzeuge bei den Neuzulassungen vor. Im Westschweizer Fernsehen sagt AGVS-Zentralvorstandsmitglied Nicolas Leuba, dass die Garagisten diesen eingeschlagenen Weg in ihrer Rolle als Mobilitätsdienstleister gemeinsam bestreiten. 


Die Diskussion folgt ab Minute 33. Quelle: RTS

mig. Pünktlich auf die Verlängerung der «Roadmap Elektromobilität» hin, fragte die Westschweizer Fernsehsendung «Forum»: «Haben wir die Mittel, um unsere Ziele zu erreichen?» Eingeladen in die Diskussionsrunde wurde auch AGVS-Zentralvorstandsmitglied Nicolas Leuba. Er unterstrich, dass der Garagist die Behörden und seine Kunden als Mobilitätsdienstleister unterstützt und berät, wenn es um den motorisierten Individualverkehr und um Mobilitäts- und Antriebsformen geht. Er betonte, dass der Garagist als Vertrauensperson beim Kauf eines Elektroautos eine wichtige Rolle einnimmt.  

Die Roadmap wurde um vier weitere Jahre verlängert und mit neuen Zielen sowie Massnahmen versehen: 50 Prozent Steckerfahrzeuge bei den Immatrikulationen, 20'000 allgemein zugängliche Ladestationen und nutzerfreundliches, netzdienliches Laden zu Hause, am Arbeitsort und unterwegs. «Eines der heutigen Hauptprobleme ist, wo das Fahrzeug überhaupt aufgeladen werden kann. Eine Fahrt mit dem Elektroauto muss geplant werden», erklärte Nicolas Leuba auf RTS. Ausserdem verwies der Präsident der AGVS-Sektion Waadt, dass man die Bedürfnisse der Fahrzeugbesitzer auf dem Land, in den Bergen und in der Stadt nicht gleichsetzen dürfe. Der bevorzugte Fahrzeugtyp in der Stadt, zum Beispiel ein Fiat 500, erfülle auf dem Land nicht dieselben Ansprüche. 

Im Rahmen der rund 20-minütigen Diskussion äusserten sich auch Physiker Yves Loerincik und Ingenieur Marc Muller über Reichweitenängste und Batteriekapazitäten. Yves Loerincik rief in Erinnerung, dass das Elektroauto nur ein kleines, relevantes Puzzleteil sei, um die im Pariser Klimaschutzabkommen festgeschriebene CO2-Reduktion zu erreichen. Plug-in-Hybridfahrzeuge erachtet er zudem als sinnvollerer Zwischenschritt, um die Angst vor der Reichweite zu nehmen und das Vertrauen in die Technik zu steigern. Muller hielt dieser Argumentation als Mitautor der vielbeachteten Studie seines Unternehmens Impact Living entgegen und sieht bei Plug-in-Hybridfahrzeugen keine Vorteile gegenüber den Autos mit Verbrennungsmotor. Dies auch, weil ein Teil der Besitzer die Batterie zu wenig häufig aufladen. Muller warb für die reinelektrischen Fahrzeuge: «Probleme wie Reichweite oder Batterierecycling sind bereits heute gelöst.» 

Nicolas Leuba erklärte den TV-Zuschauern derweil, dass auch in den nächsten 30 Jahren noch Verbrenner auf den Strassen anzutreffen seien. Deren Anzahl würde nun fortlaufend reduziert, denn man befinde sich aktuell in einer Übergangsphase. «Für uns Garagisten ist es eine Chance, wir werden bei dieser Energiewende gerne unterstützen», so Leuba.
 
Der AGVS unterstützt die Roadmap mit drei Massnahmen:
Ausbildungsmodul «Arbeit an spannungsführenden Fahrzeug-Komponenten»
Klare Vorgaben für Arbeiten an Elektro- und Hybridfahrzeugen
Steigerung der Verkaufs- und Beratungskompetenz für Elektrofahrzeuge und Ladeinfrastruktur

Alles zur «Roadmap Elektromobilität» finden Sie hier.
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